Dragon 11 by Der König und der Magier

Dragon 11 by Der König und der Magier

Autor:Der König und der Magier [Magier, Der König und der]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Die folgenden Tage waren einer wie der andere.

Parthos Leute versetzten dem riesigen myranischen

Heerwurm Stich um Stich, und seine Bewegungen

wurden immer langsamer.

Als die Spitze des Heerwurms die halbe Strecke des

Tales hinter sich gebracht hatte, befand sich Partho mit

zwanzig Urgoriten und dreißig Zuntern gerade

zwischen

der

Vorhut

und

den

Katmahzari-Kriegerinnen. Seine Männer suchten alle

Tümpel und Wasserlöcher auf und verseuchten sie mit

dem Pulver, das sie aus den Blättern des Öko-Strauches

gewonnen hatten.

Dabei stießen sie auch auf eine Höhle der

Unmenschen. Sie hüteten sich jedoch, in sie

vorzudringen und waren froh, als sie sich nach

vollbrachter Arbeit wieder durch die schmalen

Hohlwege und Schluchten aus dem Tal und in die

Berge zurückziehen konnten.

Auf dem Rückzug entdeckten sie eine zweite Höhle,

und alle waren der Überzeugung, daß auch hier ein

Stamm jener Vertierten wohnte, die die Nachkommen

der einst in diesem Tal Verschollenen waren.

Partho war jedoch anderer Meinung.

»Diese Höhle hat einen schlammigen Boden«,

erklärte er. »Das Wasser, das im Boden versickert,

sammelt sich darin. Es muß in dieser Höhle überall

feucht und kalt sein. Die Unmenschen würden darin

umkommen, denn sie brauchen Wärme, um die kalten

Winter zu überdauern.«

»Dann ist es eben eine leere Höhle«, sagte Robhet.

»Was sollen wir hier unsere Zeit vergeuden. Laß uns

weiterziehen.«

Aber Partho rührte sich nicht vom Fleck.

»Ich habe Erzählungen von Hirten gehört, die mir

recht glaubhaft schienen«, meinte er und starrte auf die

Höhle, deren Eingang zehn Mann hoch und fast ebenso

breit war. »Darin heißt es, daß zu Zeiten, wo Schnee

und Eis dieses Tal bedeckt, hier ein schreckliches

Ungeheuer haust. Es soll sich sogar bis Ar-zinca

vorgewagt haben, wenn es der Hunger trieb.«

»Und du glaubst, daß dieses Ungeheuer in dieser

Höhle lebt?« fragte Robhet.

»Es braucht die Kälte«, fuhr Partho fort. »Man hat es

nur im Winter beobachtet. Wenn die warme Zeit

kommt, dann zieht es sich in eine nasse, kalte Höhle

zurück und hält Sommerschlaf. Diese Höhle wäre

ausgezeichnet für ein Al-lho zum Übersommern

geeignet.«

»Wenn es so ist, dann laß uns erst recht

weiterziehen«, drängte Robhet.

»Ich denke nicht daran«, erklärte Partho. »Stell dir

vor, wie das Al-lho unter den Myranern wüten würde,

wenn wir es gegen sie hetzten.«

»Das kann schon sein«, meinte Robhet düster. »Nur

glaube ich, daß dieses Ungetüm zwischen uns und den

Myranern keinen Unterschied machen wird.«

»Das nicht«, entgegnete Partho grinsend. »Aber

wenn es uns nicht sieht, kann es uns auch nichts tun.

Männer, schafft Holz und Zunder heran, soviel ihr

tragen könnt. Wir werden das größte Lagerfeuer

entzünden, das man zwischen dem Ah-rath und Myra

je gesehen hat.«

Die Männer schleppten den ganzen Tag Holz von

verdorrten Bäumen und Sträuchern heran, bis sich vor

und oberhalb der Höhle riesige Berge türmten.

»Das wird brennen wie Götterfeuer«, sagte Partho

zufrieden. »Und Götterfeuer selbst werde ich ebenfalls

einsetzen. Ich habe noch einen Beutel voll davon. Das

Götterfeuer ist unlöschbar und wird auch in der

feuchten Höhle brennen. Wenn das Ungetüm die Hitze

spürt, wird es erwachen und aus der Höhle kommen.

Das Feuer wird es daran hindern, den Berg zu

ersteigen und es zwingen, den Weg ins Tal zu

nehmen.«

Während die Männer immer noch Äste und ganze

Baumstämme heranbrachten, ritten im Tal unter ihnen

die ersten myranischen Reitertrupps vorbei. Sie stießen

auf die Höhle der Unmenschen und lagerten dort.

»Vielleicht nehmen uns die Unmenschen auch noch

einige Arbeit ab«, sagte einer von Parthos Männern.

Die Nacht kam, und der Troß der myranischen

Armee zog vorbei.

»Ich glaube, jetzt können wir das Feuer entzünden«,

sagte Partho.



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